BLOWER

DER ERSTE NEUE BENTLEY BLOWER SEIT 90 JAHREN

Das Vorserienfahrzeug der Blower Continuation Series ist ein von Bentley Mulliner gefertigtes Automobil, das auf dem Blower aus den 1930er Jahren basiert – das weltweit erste Fahrzeug aus der Vorkriegszeit, das im Rahmen einer Fortsetzungsserie neu aufgelegt wurde.

Diese hoch exklusive Kleinserie mit zwölf Kundenfahrzeugen – alle bereits verkauft – wurde nach den Konstruktionszeichnungen und mit den Werkzeugen gefertigt, die für die ursprünglichen vier Blower verwendet wurden, die Ende der 1920er Jahre gebaut und von Sir Henry „Tim“ Birkin in Rennen eingesetzt wurden. Konkret diente Bentleys eigener Teamwagen (Chassis HB 3403, Motor SM 3902, Kennzeichen UU 5872 – Teamfahrzeug Nr. 2) als Vorlage für die sogenannte Continuation Series. Dabei wurde jedes Bauteil im Rahmen einer detailgetreuen Komplettrestaurierung per Laser abgetastet.

Die Blower-Neuauflage ist das erste Kundenprojekt der neuen Classic-Abteilung von Bentley Mulliner. Sie bildet neben Coachbuilt (entwickelt derzeit den ebenso exklusiven Bacalar) und Collections (verantwortlich für den Continental GT Mulliner) eine der drei neuen Sparten von Mulliner.

Das in 40.000 Arbeitsstunden umgesetzte Projekt begann mit einer umfassenden Analyse der ursprünglichen Konstruktionszeichnungen und Entwürfe, die bei der Schaffung der damaligen Blower-Teamwagen als Grundlage dienten. Außerdem wurden archivierte historische Fotos der Fahrzeuge herangezogen. Nachdem der im Besitz von Bentley befindliche Teamwagen Nr. 2 (wahrscheinlich der wertvollste Bentley der Welt) Stück für Stück auseinandergebaut und der Rahmen und seine Bauteile per Laser auf außergewöhnlich präzise Weise abgetastet worden waren, wurde ein vollständiges digitales CAD-Modell des Blower erstellt.

Danach wurden – einem solchen Projekt angemessen – spezialisierte Handwerksbetriebe aus dem ganzen Land mit der Fertigung der Komponenten anhand von traditionellen, über Generationen weitergegebenen Verfahren beauftragt.

Das Fahrgestell wurde von den Spezialisten von Israel Newton & Sons Ltd. aus schwerem Stahl hergestellt, per Hand geformt und heiß vernietet. Dieses 200 Jahre alte Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Derby stellt traditionell Kessel für Dampflokomotiven und Dampfzugmaschinen her und verfügt somit über die Fähigkeiten, Metall auf traditionelle Weise zu schmieden und zu formen.

Die Vintage Car Radiator Company mit Sitz in Bicester Heritage hat exakte Nachbildungen einiger Schlüsselbauteile des Blower angefertigt – darunter das spiegelpolierte Kühlergehäuse aus massivem Neusilber und der handgeformte Kraftstofftank aus Stahl und Kupfer.

Blattfedern und Schäkel wurden nach Originalspezifikationen von Jones Springs Ltd. hergestellt, einer Spezialfirma aus den West Midlands mit fast 75 Jahren Erfahrung und einer Geschichte, die in einer Schmiede begann.

Die legendären Scheinwerfer des Blower wurden von der Vintage Headlamp Restoration International Ltd. in Sheffield neu geschaffen. Dieses Vater-Sohn-Team ist weltbekannt für seine Silberschmiedekunst und seine Fähigkeit, Scheinwerfer im Oldtimer-Design nach Originalspezifikationen herzustellen.

Unterdessen wurde in der Mulliner-Sattlerei in Crewe ein neuer Eschenrahmen, der von Lomax Coachbuilders (mit Sitz in Ludlow) gefertigt worden war, gemeinsam mit den Fachleuten von Mulliner letzten Zimmerarbeiten unterzogen. Dazu gehörte die Anbringung von 25 Metern hochspezialisiertem Rexine®-Kunstledermaterial, mit dem die Karosserie ausgekleidet wurde. Anschließend wurden letzte Detailarbeiten an der Innenverkleidung der Karosserie von den Mulliner-Handwerksmeistern per Hand vorgenommen. Beim Vorserienfahrzeug ist die glänzend schwarz lackierte Karosserie mit Leder von Bridge of Weir in Oxblood-Rot und passender Verkleidung kombiniert. Wie bei den Originalen sind die Sitze mit insgesamt zehn Kilogramm natürlichem Rosshaar ausgestopft.

Der brandneue 4½-Liter-Motor des Vorserienfahrzeugs, ursprünglich von W.O. Bentley selbst konstruiert, wurde mit der fachkundigen Unterstützung von Spezialisten wie NDR Ltd. aus Watford hergestellt. Der berühmte Motor ist mit einem neu gefertigten Roots-Kompressor von Amherst Villiers gekoppelt und verfügt über viele innovative Merkmale, die auch einem Sportwagenmotor aus den 1970er Jahren gut zu Gesicht stünden: Aluminiumkolben, eine obenliegende Nockenwelle, vier Ventile pro Zylinder und eine Doppelzündung. Der neu gefertigte Blower-Motor ist ein exakter Nachbau der Triebwerke, die Tim Birkins vier Team-Blower antrieben, die in den späten 1920er Jahren Rennen fuhren – einschließlich der Verwendung von Magnesium für das Kurbelgehäuse.

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