HERITAGE

1919 gründete Walter Owen (W.O.) Bentley ein Unternehmen mit einer simplen Zielsetzung: „Ein schnelles Auto, ein gutes Auto, das beste Auto seiner Klasse“ zu bauen. Diesem Leitsatz ist Bentley seither stets gefolgt, einem Prinzip, das die Marke vorantrieb und zum weltweit führenden Unternehmen für automobilen Luxus werden ließ.

Am 10. Juli 2019 feierte Bentley sein 100-jähriges Bestehen. Dieser außergewöhnliche Meilenstein, der nur von wenigen Unternehmen erreicht wird, ist Anlass, die Geschichte des Unternehmens, seinen heutigen weltweiten Erfolg und seine spannende Zukunft zu feiern.

Trotz bescheidener Anfänge entwickelte sich Bentley von einem Höhepunkt zum nächsten weiter – stets getrieben von dem Wunsch, Luxus gleichberechtigt mit Leistung umzusetzen. Bentley hat sich auch in der Welt des Rennsports einen Platz erobert: Die Siege in Le Mans in den 1920er Jahren gingen um die Welt und wurden im 21. Jahrhundert wiederholt. 

Die Vision von W.O. Bentley ist nach wie vor die Richtschnur für unsere Überzeugungen, Handlungen und Ambitionen. Bentley Motors mit Sitz in Crewe, England, und seit 1998 Teil der Volkswagen AG, ist nach wie vor der maßgebliche britische Luxusautomobilbauer, der die begehrtesten hochleistungsfähigen Grand Tourer der Welt herstellt.

Die 1930er Jahre brachten viele Herausforderungen für die Marke Bentley. Trotz der Rennrekorde von Bentley und der neuen öffentlichen Anerkennung geriet Bentley Motors in finanzielle Schwierigkeiten, und 1931 übernahm Rolls-Royce Bentley Motors.

Die Produktion wurde nach Derby verlegt, wo ein neuer 3,5-Liter-Silent-Sportwagen"" hergestellt wurde, der die besten Eigenschaften beider Marken in sich vereinte - Agilität und Luxus, Kraft und Geräuschlosigkeit.

1930 schloss Woolf Barnato (Bentley-Geschäftsführer von 1926 bis 1931 und Le-Mans-Sieger von 1928 und 1929) eine Wette über 100 Pfund ab, dass er London von Cannes aus erreichen würde, bevor der Le Train Bleu von Cannes nach Calais fahren würde. Seine Wette war erfolgreich, denn er überholte den Zug in seiner 6½-Liter-Limousine Speed Six mit einem Vorsprung. Mit seinem niedrigen Dach und der dominanten Motorhaube verkörpert der Speed Six die Kraft, Ausdauer und Muskelkraft der Bentley Grand Tourer der Vorkriegszeit. Die Designabteilung in Crewe bezeichnet ihn als einen der wichtigsten Einflüsse auf die heutigen Bentleys.

Die Fortschritte, die der Umzug nach Crewe in den 1940er Jahren mit sich brachte, ermöglichten es Bentley Motors, gute Fahrzeuge in luxuriöse, leistungsstarke Grand Tourer zu verwandeln.

1952 debütierte der Bentley R-Type Continental, ein Coupé mit Mulliner-Karosserie und einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 200 km/h. Damit war er der schnellste Viersitzer der Welt, der sich rasch einen Ruf als Nonplusultra des luxuriösen Hochgeschwindigkeitsautomobils erwarb. Er blieb 30 Jahre lang der letzte Bentley, der ohne ein gleichwertiges Rolls-Royce-Modell gebaut wurde. Drei Jahre später wurde er auch als Drophead Coupé und Sportlimousine angeboten.

1957 brachte Bentley den neuen, mit Spannung erwarteten viertürigen Bentley Continental Flying Spur auf den Markt und 1959 wurde der Bentley S2 angekündigt. Er verfügte über einen völlig neuen 6,2-Liter-V8-Motor aus Aluminium, der den ursprünglich in den 1920er Jahren für Rolls-Royce-Modelle entwickelten Sechszylindermotor ersetzte.

Die 1960er Jahre brachten eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Bentley Motors mit sich. 1965 wurde die Bentleys der T-Serie vorgestellt und auf dem Pariser Autosalon präsentiert, bevor sie 1971 in Bentley Corniche umbenannt und 1984 zu dem Continental wurden, den wir heute kennen. Die T-Serie war für ihr anmutiges Design und ihre geschmeidige Leistungsentfaltung bekannt und wurde von Bentley-Enthusiasten als eine Revolution im sportlichen Erbe der Marke angesehen.

In den 1980er Jahren entwickelte sich die moderne Identität von Bentley und die Bentley-Modellreihe, wie wir sie heute kennen, nahm ihren Anfang. Die Le-Mans-Tradition von Bentley spiegelte sich im Namen des neuen T-Modells, dem Mulsanne, wider, der von einer neu konstruierten Hinterradaufhängung profitierte. 1982 wurde ein hochleistungsfähiger Mulsanne Turbo eingeführt, der in sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte. 1985 wurde der Mulsanne zum Turbo R weiterentwickelt, dem schnellsten straßentauglichen Bentley seiner Zeit. Der Bentley Corniche wurde 1984 in Continental umbenannt, bis heute eines der meistverkauften Modelle.

1989 war die Hälfte der Fahrzeuge, die in Crewe hergestellt wurden, Bentleys. Zehn Jahre nach der Einführung des Mulsanne Turbo begann Bentley, Rolls-Royce im Verhältnis zwei zu eins zu übertreffen.

Nach der Übernahme durch den Volkswagen Konzern im Jahr 1998 konnte Bentley auf zusätzliche Ressourcen sowie neue Technologien zurückgreifen und auf diese Weise der Wiederbelebung von Bentley neue Impulse verleihen. Bentley und Rolls-Royce sollten nach 67 gemeinsamen Jahren wieder getrennte Unternehmen sein. Die Volkswagen AG kündigte an, 500 Millionen Pfund in die Marke Bentley, ihr Werk in Crewe und den Bau eines völlig neuen Bentleys zu investieren. Dies untermauerte auch Bentleys Absicht, seinen durch und durch britischen Stammbaum beizubehalten.

In den 1930er Jahren mit Rolls-Royce als Eigentümer waren die Bentley-Flügel gestrafft, begradigt und mit einer gleichen Anzahl von Federn auf beiden Seiten versehen worden. 1990 wurde die Asymmetrie des Logos wiederhergestellt und immer wieder überarbeitet, um der Identität von Bentley einen zeitgemäßen Charakter zu verleihen. Das Bentley-Logo verkörpert nun die neuen Werte und respektiert gleichzeitig die Vergangenheit.